Schwangerschaftsbetreuung

Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Schwangerschaft. Die Schwangerschaft ist eine Zeit, die ganz besondere Aufmerksamkeit verdient. Wir können uns in unserer Praxis kompetent und umfassend allen Ihren Fragen und Bedürfnissen widmen.

Hier möchten wir Ihnen gerne erläutern, was Sie während Ihrer Schwangerschaft an medizinischer Begleitung erwartet.

Nach der Feststellung der Schwangerschaft durch einen Schwangerschaftstest wird eine erste Ultraschalluntersuchung zur Beurteilung der Größe des Embryos, seiner Vitalität und seiner Entwicklung durchgeführt. Nach dem Nachweis der Herzaktion des Embryos in etwa der 7. Schwangerschaftswoche beginnen die Mutterschaftsvorsorgeuntersuchungen mit einer Blutuntersuchung zur Bestimmung der Blutgruppe, des Rhesusfaktors und des Blutfarbstoffes Hämoglobin als Hinweis für Ihre Eisenversorgung. Um Ihren Antikörperstatus zu verschiedenen Infektionserkrankungen zu überprüfen, d.h. um zu sehen, welche Infektionserkrankungen Sie durchgemacht haben und für welche Infektionserkrankungen erhöhte Vorsicht geboten ist, werden zusätzliche Proben entnommen und Untersuchungen auf Röteln, Toxoplasmose, Cytomegalie, Ringelröteln, Windpocken u.a. durchgeführt. Außerdem werden von nun an bei jeder Untersuchung Ihr Blutdruck, Gewicht und der Urin kontrolliert.

Zusammen mit diesen Ergebnissen wird Ihnen ein Mutterpass überreicht, in dem alle fortlaufenden Untersuchungen eingetragen werden. Dieses Dokument sollten Sie von nun an in Ihrer Tasche mit sich führen.

Dieses sogenannte Ersttrimester – Screening, d.h. die Messung der Nackenfalte (NT) und die Blutuntersuchung mit der Messung der beiden Parameter PAPP-A und des freien ßHCG, welches Ihnen eine statistische Wahrscheinlichkeit für die Trisomie 21,13 und 18 anzeigt, kann zu diesem Zeitpunkt durch einen seit 2012 zugelassenen Bluttest ergänzt werden. Dieser Test ( z.B. Praena Test® ) untersucht fetale Zellen in Ihrem Blut auf die häufigsten chromosomalen Störungen und dient der weiteren Einschränkung der Wahrscheinlichkeit, dass bei Ihrem Kind eine chromosomale Veränderung vorliegt.

Je nach Bedarf werden zusätzliche Ultraschalluntersuchungen durchgeführt, um den Verlauf der Frühschwangerschaft zu überwachen. Zwischen der 11.-14. SSW wird das erste Ultraschall-Screening durchgeführt, um die körperliche Entwicklung des Kindes zu untersuchen. Diese Untersuchung kann die Nackenfaltenmessung (sog. NT-Messung nuchal translucency), der Nasenbeinmessung und einer kombinierten Blutuntersuchung zur Risikoabschätzung für Chromosomenstörungen ergänzt werden. Hier arbeiten wir mit Kollegen der Pränatalmedizin in Essen und Hamburg zusammen.

Um die 20. Schwangerschaftswoche werden Sie erste Kindsbewegungen wahrnehmen und Sie wissen nun täglich, dass es Ihrem Kind gut geht. Zwischen der 19. und 22. SSW wird ein ausführlicher Pränatalultraschall empfohlen, bei dem die Organe (Schädel, Herz, Magen, Leber, Nieren, Blase sowie Wirbelsäule und Extremitäten) des Kindes genauer beurteilt werden können. Für diese Untersuchung überweisen wir Sie zu einem Ultraschallspezialisten.

Bei den regelmäßigen Kontrolluntersuchungen werden Ultraschalluntersuchung Ihres Kindes zur Verlaufsbeobachtung des Wachstums und der Versorgung des Kindes durchgeführt. Hierzu werden die Durchblutung der das Kind versorgenden Blutgefäße (sog. Farbdoppleruntersuchungen), die Plazenta und das Fruchtwasser beurteilt. Zur Einschätzung des Risikos für eine Frühgeburt wird die Länge des Gebärmutterhalskanals mittels Ultraschall gemessen.

Zwischen der 24.-28. Schwangerschaftswoche findet ein Blutzuckerbelastungstest zum Ausschluss eines Schwangerschaftsdiabetes statt. Diese Erkrankung kann sich durch die Schwangerschaftshormone entwickeln und die Gesundheit des Kindes beeinträchtigen. Häufig ist eine Behandlung durch Diät und Bewegung ausreichend, gelegentlich kann auch eine vorübergehende Insulinbehandlung notwendig werden. Eine Zusammenarbeit mit internistischen Fachärzten, die mit dem Thema Schwangerschaftsdiabetes vertraut sind und Sie auch für die Zeit nach der Geburt beraten, bietet Ihnen eine bestmögliche Versorgung.

Ab der 28. SSW werden die kindlichen Herzaktionen in Relation zu möglichen Kontraktionen durch die Cardiotokographie (CTG) aufgezeichnet. Dabei können auch vorzeitige Wehen rechtzeitig erkannt werden.

Nach der 30. Schwangerschaftswoche sollten die Kontrolluntersuchungen im Abstand von 2 Wochen stattfinden, um Risiken rechtzeitig erkennen zu können und um bei Bedarf Zusatzuntersuchungen durchführen zu können. Nach der 37. Schwangerschaft empfehlen wir die Untersuchung einmal in der Woche.

Während der gesamten Schwangerschaft stehen wir Ihnen für Fragen gerne zur Verfügung. Selbstverständlich können wir Sie auch zum Thema Geburt, Wochenbett und Stillzeit beraten. Dies umfasst auch die Wahl der Geburtsklinik, die Vermittlung einer Hebamme zur Betreuung im Wochenbett und Beratung zu Ernährung und Lebensführung in dieser besonderen Zeit.

Wir freuen uns darauf Sie auf Ihrem Weg in eine glückliche Elternschaft begleiten zu können.